von Carsten Schürenberg
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18. November 2020
Fluggesellschaften haben ihre Flotte zum Teil halbiert. Die Kapazitäten sind nicht mehr die selben, wie vor der Krise. Wie wirkt sich das auf das Angebot und die Touristik im kommenden Jahr aus? Die Pandemie ist noch im vollen Gange und eine Entspannung ist auch nur ganz vorsichtig bis Ostern zu erwarten. Sicher ist das aber nicht und so müssen wir uns trotz der möglichen Zulassung eines Impfstoffes auch weiterhin auf Einschränkungen und Hygienemaßnahmen auf unseren Reisen einstellen. Auch die Wahl des Transportmittels wird eine wichtige Entscheidung bei der Reiseplanung sein. Alternativen zum Flugzeug sind landgebundene Verkehrsmittel wie der Fernreisebus, das eigene Auto oder die Bahn. Der Fernreisebus wird auch aus Gründen der Nachhaltigkeit, als das umweltfreundlichste Reiseverkehrsmittel unserer Zeit wieder mehr Beachtung finden. Vor Ort geht es dann weiter. Die Hygienekonzepte in den Hotels haben sich in diesem Jahr überwiegend schon gut eingespielt und bewährt. Sie beruhen im Wesentlichen darauf, sich regelmäßig die Hände zu reinigen bzw. zu desinfizieren, Abstand zu halten und in den allgemeinen Bereichen eine Maske zu tragen. Alles das, was wir auch hier, z.Bsp. aus der Gastronomie oder dem Einzelhandel kennen. Wir haben auf unseren Reisen in diesem Jahr auch des Öfteren das Fiebermessen als Vorsichtsmaßnahme erlebt. Beim Zugang zum Restaurant, zum Flughafen usw. Dabei kamen besonders an den Flughäfen auch Wärmebildkameras zum Einsatz. Die Konzepte betreffen dann auch die An- und Abreise. Im Flughafen, im Flugzeug und Transfers gilt selbstverständlich eine Maskenpflicht. Wahrscheinlich wird das auch im nächsten Sommer noch so sein. Wir wünschen uns natürlich, dass wir bis dahin darauf verzichten können. Ein Impfstoff könnte dem Virus natürlich etwas den Schrecken nehmen. Ältere Menschen, Risikogruppen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen und weiteren systemrelevanten Berufen würden wahrscheinlich zuerst geimpft. Denkbar ist auch, dass Reisende geimpft sein müssen und der Impfpass zu einem wichtigen Reisedokument wird. Das kommt dann zwar einer direkten Impfpflicht gleich, aber es geht dabei ja auch um den Schutz der Bevölkerung im Zielland. Das sollte also keine Diskussionen über eine Zweiklassengesellschaft oder Impfpflicht im Allgemeinen auslösen. Es bleibt ja immer noch jedem freigestellt, ob er reisen will oder nicht. Außerdem wird es nicht von Deutschland, sondern vom jeweiligen Zielland abhängen, ob dieses eine Impfung verlangt oder nicht. Auch der Reisevertrieb erfindet sich teilweise neu. Es müssen neue, flexible Konzepte her. Es darf nichts mehr so bleiben wie es war, ohne in Frage gestellt zu werden. Öffnungszeiten, Serviceentgelt, Beratungsgebühren usw. werden rauf und runter diskutiert. Zu Recht, wie wir finden. Beratung kostet Geld, insbesondere wenn diese von gut ausgebildeten Fachleuten im Reisebüro durchgeführt wird. Die Krise wird dazu führen, dass einige Reisebüros für immer schließen werden. Es werden als weniger Bratungspunkte zur Verfügung stehen. Das bedeutet dann wieder mehr Arbeit für jedes einzelne Büro. Auch der Onlinevertrieb wird profitieren. Dort finden sich gleich mehrere Vorteile, die in der Pandemie den Unterschied machen können. Neben günstigen Angeboten muss ich auch das Haus nicht verlassen und dadurch dann auch keine Hygieneregeln einhalten. Das Infektionsrisiko sinkt. Aber Achtung, das ist nur die halbe Wahrheit. Denn das wird nur für einfache und eher anspruchslose Kunden bzw. Reisen eine Option sein. Wer will schon auf die Onlinebewertungen von Hotels vertrauen? Deswegen führt auch in Zukunft kein Weg am stationären Reisebüro vorbei, wenn ich absolut sicher sein will, dass ich auch den Urlaub bekomme, den ich mir vorstelle, für den ich meine wertvollsten Wochen des Jahres verwende und den ich auch bezahle. Da muss dann auch alles stimmen. Diese Sicherheit bekomme ich nur im Reisebüro. Die Mitarbeiter dort kennen die Hotels oft persönlich und Rückmeldungen von Kunden, die dann auch schon dort waren, geben zusätzlich die Sicherheit, dass bestimmte Standards im Hotel keine Eintagsfliege waren. Deshalb ist und bleibt das Reisebüro der Ort, wo Urlaub auch in Zukunft gebucht wird.